Vor der Saisonrekordkulisse von 1624 Zuschauern mussten sich die Stuttgart Rebels am Freitagabend nach erneut grosser kämpferischer Leistung dem Zweitligaabsteiger Heilbronner Falken am Ende knapp mit 3:5 geschlagen geben.

Die Ehrung für Matthew Pistillis 800 Hauptrundenspiel als Profi, sowie zwei Aktionen der Waldau Old Boyz, zu Ehren des im Sommer verstorbenen ehemaligen Betreuers Helmut Schneider und die Übergabe eines Trikots des bereits vor vielen Jahren verstorbenen grossen Unterstützers des Stuttgarter Eishockeys Matze Franke and Gästecoach Frank Petrozza, dessen Trauzeuge Franke seinerzeit war, rundeten einen insgesamt gelungenen Eishockeyabend ab. Die Anwesenheit einiger ehemaliger Spieler, unter anderem das Stuttgarter Eishockeyidol Venci Niesner und Rasso Rampp, sollen an dieser Stelle auch noch Erwähnung finden.

Wie erwartet versuchten die Gäste aus dem Unterland von Beginn an Druck zu machen, die erste hochkarätige Torchance bot sich allerdings den Rebels, als Jannik Herm bei einem Break in der zweiten Spielminute hart abzog, die Scheibe dem Falkengoalie Willerscheid durchrutschte, aber von einem Verteidiger gerade noch von der Torlinie gekratzt werden konnte. Trotzdem gelang den Rebellen in der 10. Spielminute der Führungstreffer durch Michael Fink nach sauber ausgespieltem Powerplay. Auch beim zweiten Überzahlspiel hielten sich die Rebels schadlos, erneut konnte eine gut herausgespielte Kombination verwertet werden, dieses Mal durch Petr Wiencek (12.). Überhaupt sollte der Abend einer werden, bei welchem die Poweroplayformationen beider Teams sich in Szene setzen konnten, denn auch der Anschlusstreffer der Gäste durch Thomas Supis entsprang einer Überzahlsituation (17.).

Druckvoller als zuvor kam Heilbronn nach der ersten Pause aufs Eis zurück, generierte mehr Torschüsse als zuvor, und so war auch der Ausgleich durch Pontus Wernerson Libäck keine Überraschung. Obwohl die Gäste das Spiel nun deutlich dominierten konnten die Rebels ihrerseits auch immer wieder Nadelstiche in Richtung Gästegehäuse setzten und das Spiel, unterstützt durch einige Saves des wieder hervorragend agierenden Jonas Gähr, bei unentschiedenem Spielstand halten.

So brauchte es schon eine doppelte Überzahl für Heilbronn, bei der Sam Verelst bei einem Abpraller am schnellsten reagierte (39.) An der Verteilung der Spielanteile änderte sich auch im Schlussdurchgang nichts und nach dem 2:4 durch Routinier Frederic Cabana schien sich das Spiel endgültig zu Heilbronner Gunsten zu entwickeln. Die vom unter der Woche neu verpflichteten Rebelscoach Marco Ludwig vorzüglich eingestellten Rebellen kämpften jedoch unverdrossen weiter und belohnten sich in der 52. Minute mit dem Anschlusstreffer durch Alex Samusev. Die Möglichkeit , zum Ende des Spiels bei gezogenem Torhüter doch noch den Ausgleich erzielen zu können, nahmen sich die Rebels dann allerdings selbst, denn knapp eineinhalb Minuten vor der Schlusssirene unterlief ihnen ein folgenschwerer Wechselfehler. Die routinierten Falken nutzten dann mit ihrem dritten Powerplaytreffer des Abends die Gunst der Stunde durch Jan Pavlu zum entscheidenden 3:5 (60.).

Eine Werbung für Oberligaeishockey in Stuttgart war dieses Derby trotz der Niederlage aber allemal. Der Sieg der Gäste aus Heilbronn geht natürlich aufgrund der grösseren Spielanteile absolut in Ordnung, trotzdem wurden auch die Rebellen nach dem Spiel verdient von ihren Fans gefeiert und sogar, wo gibt es so etwas sonst noch zu erleben, anschliessend nochmals aus der Kabine geholt.

Stuttgart Rebels – Heilbronner Falken  3:5

1:0   (09:19)   Fink  (Wiencek/Herm)  PP1
2:0   (11:58)   Wiencek  (Fink/Vogt)  PP1
2:1   (16:04)   Supis  (Jentsch/Uuski)  PP1
2:2   (25:42)   P.Wernerson Libäck  (Uuski/Verelst)
2:3   (38;33)   Verelst  (Supis/Jentsch)  PP2
2:4   (43:08)   Cabana (Krenzlin)  GWG
3:4   (51:04)   Samusev
3:5   (59:32)   Pavlu  (P.Wernerson Libäck/L. Wernerson Libäck)  PP1

Strafen Rebels : 16 Strafen Heilbronn : 8

Zuschauer : 1626 Torschüsse : 21 – 47

HSR : Anselm/Votler LSR : Heffner/Krumpholz

Bericht: Bernd Wegst Foto: Mario Vrban