Ein recht seltsames Spiel bekamen die Zuschauer am Freitagabend gegen die Lindau Islanders geboten. Das klare Ergebnis von 4:10 (1:2,1:5,2:3) spiegelt das auf dem Eis gebotene nicht wirklich wider.

Vor nach dem Saisonverlauf eigentlich fast unglaublichen 860 Zuschauern kamen die mittlerweile dezimierten Rebels ( Pistilli nach Deggendorf, Ettwein nach Hannover, Willer verletzt) wie bereits beim letzten Heimspiel denkbar schlecht aus der Kabine, denn Zachary Kaiser brachte seine Mannschaft bereits nach 33 Sekunden in Führung. In der Folge entwickelte sich jedoch ein sehr ausgeglichenes Spiel mit zwar leichten Feldvorteilen der Gäste, die besseren Torchancen hatten aber die Rebellen zu verzeichnen. Alex Samusev besorgte dann auch in der 6. Spielminute das verdiente 1:1. Drei Minuten nach der erneuten Führung der Gäste durch Ralf Rollinger (15.) musste dann das ersten Drittel vorzeitig abgebrochen, da sich Linesman Sven Krumpholz eine tiefe Wunde am Handgelenk zugezogen hatte ( schnelle Genesungswünsche an dieser Stelle).
Nach dieser Unterbrechung kamen die Rebels recht gut aus der Kabine, Jannik Herm glich in der 22.Spielminute erneut aus. Nach einem zwar gut gespielten aber erfolglosen Powerplay und einem Pfostentreffer von Vostarek passierte zum wiederholten Mal in dieser Saison der kollektive Blackout der Rebels. Vorne liess man gute Tormöglichkeiten liegen, hinten bekam die Defensive keinen Zugriff mehr auf den Gegner. Gnadenlos effektiv hingegen die Islanders, die bis zum Drittelende durch Tore von Nicolas Strodel (26.), Marc Hofmann (28. und 31.), Zachary Bross (36.) und Patrick Ralf-Efferz (38.) zum aus Stuttgarter Sicht frustrierenden und unnötigen 2:7 davonzogen.
Zwar bemühten sich die Rebels im Schlussabschnitt weiterhin um eine Ergebnisverbesserung, in einem von beiden Seiten eher fahrig gespielten Drittel erhöhten jedoch Rollinger (46.) und Walker Sommer (56.) zunächst auf 2:9, ehe Nolan Redler vom Bully weg nur vier Sekunden später verkürzte. Erneut Sommer machte es zweistellig (57.) ehe der unermüdliche Loris Walter den Schlusspunkt setzt (59.).
Auch in diesem Spiel hat sich wieder einmal gezeigt, dass es in der Oberliga nicht ausreichend ist 40 Minuten lang ein gutes Spiel zu zeigen und dass es für ein spielerisch unterlegenes Team zu 100 Prozent passen muss um zu Punkten zu kommen.
Somit war der Lindauer Sieg trotz deren gewiss nicht überragender Leistung zwar am Ende verdient, fiel aber doch um 3 bis 4 Treffer zu hoch aus.
Einziger positiver Aspekt des Abends aus Stuttgarter Sicht war die erstaunlich hohe Zuschauerzahl beim vorletzten Heimspiel der ersten Oberligasaison nach 17 Jahren. Auch die Stimmung war einzigartig, bei aussichtslosem Spielstand wurde das letzte Drittel fast durchgesungen und die Mannschaft nach dem Spiel trotzdem wieder mit viel Applaus verabschiedet. Nach Meinung des Verfassers dieser Zeilen einzigartig in der Oberliga und weit darüber hinaus vor allem nach einer derartigen Niederlagenserie.

Stuttgart Rebels – Lindau Islanders  4:10  (1:2,1:5,2:3)

0:1   (00:33)   Kaiser  (Bender/Obu)
1:1   (05:24)   Samusev  (Herm/Rudolph)
1:2   (14:55)   Rollinger  (_Faulhaber/M.Wucher)
2:2   (21:33)   Herm  (Kirchhoff/Strieska)
2:3   (25:51)   Strodel  (Raaf-Efferz/Hofmann)
2:4   (27:41)   Hofmann  (Strodel/Raaf-Efferz)  PP1
2:5   (30:23)   Hofmann  (Strodel/C.Wucher)
2:6   (35:30)   Bross  (Kaiser/Becker)   GWG
2:7   (37:16)   Raaf Efferz  (Hofmann/Strodel)  SH1 
2:8   (45:39)   Rollinger  (C.Wucher/M.Wucher)
2:9   (55:16)   Sommer  (Kaiser/Bross)
3:9   (55:20)   Redler  (Wittor/Samusev)
3:10 (56:55)   Sommer  (Bross/Kaiser)
4:10 (58:30)   Walter  (Bauhof/Vogt)

Strafen Rebels : 11
Strafen Lindau : 11

Torschüsse : 36 – 50

Zuschauer : 860

HSR : Holzer/Haupt
LSR : Rügen/Krumpholz)

Bericht: Bernd Wegst Foto: Mario Vrban