Die Stuttgart Rebels verlieren den Saisonauftakt mit 8:3 gegen die ECDC Memmingen Indians. Matt Pistilli und Jannik Herm erzielen Tore.

David gegen Goliath – Runde 1 von 48. Die Stuttgart Rebels verlieren beim Oberliga-Debüt 8:3. 2155 Zuschauer sehen eine wilde Anfangsphase und kämpferische Aufsteiger. Die Leistung macht Mut für das erste Heimspiel gegen den SC Riessersee (Sonntag, 16:00 Uhr). 

Indians bestrafen Rebels-Passivität früh

Die ersten Oberliga-Minuten nach 17 Jahren absolvierten die Stuttgarter mit großem Respekt und viel Zurückhaltung. Memmingen agierte, schnürte die Rebels immer wieder vor dem eigenen Tor ein und netzte in der fünften Spielminute nach einem cleveren Spielzug ein (1:0, 5. Spielminute). Die Rebels waren in dieser Szene zu passiv, zudem blockte Denis Fominych Constantin Vogt, sodass Sophiene Bräuner aus dem hohen Slot unbedrängt abschließen konnte. 

Devon Pepin versuchte kurz danach, die Antwort zu geben und zwang Marco Eisenhut mit einem gefährlichen Torschuss erstmals zu einer Parade. Nur zwei Minuten später waren es jedoch wieder die Fans der Indians, die jubeln durften. Matej Pekr und Edgar Homjakovs überrannten nach der Puck-Eroberung die desorientierten Rebels-Verteidiger. Pekr – der im vergangenen Jahr 31 Tore für die Jungs vom Hühnerberg erzielte – schloss nach dem Querpass von Homjakovs trocken ins kurze Eck ab (2:0, 7. Spielminute). 

Nur wenige Sekunden später überwand Linus Svedlund mit einem absoluten Sahnepass alle fünf Rebellen an dessen Ende Marc Marsall plötzlich frei vor dem Kasten von Jonas Gähr war. Marsall ließ dem Rebels-Goalie keine Chance und stellte auf 3:0 (8. Spielminute). 

Rebels mit Trotz-Reaktion

Die Torsirene klang gerade noch aus, als das Spielgerät schon wieder freigegeben war. Matt Pistilli tanzte die sich noch im Freudentaumel befindenden Indians und überwand erstmals Marco Eisenhut mit einem Rückhandschuss (3:1, 8. Spielminute) und markierte damit Stuttgarts ersten Oberliga-Treffer seit 2006. Doch nur 49 Sekunden später durfte erneut die Memminger Torhymne erklingen. Bernhard Ettwein verlor hinter dem eigenen Tor den Puck gegen Fabio Sarto. Der 19-jährige legte auf Oliver Ott ab, der den am zweiten Pfosten freistehenden Pascal Dopatka bediente (4:1, 9. Spielminute). 

Kurz darauf durften die Rebels erstmals zwei Minuten in Überzahl spielen. Gefährlich wurde es vor dem Memminger Tor nicht, stattdessen beruhigte sich das Spiel nach dem Torfeuerwerk der ersten zehn Minuten. Gut drei Minuten vor der Drittelpause verloren die Memminger im Offensivdrittel die Scheibe. Mathias Vostarek ging dieser nach, legte auf Pistilli ab, der den Puck an Pekr vorbeispitzelte und schließlich Jannik Herms ersten Saisontreffer vorbereitete (4:2, 17. Spielminute). 

Die Rebels hatten in den Minuten danach in Form von Michael Fink und Vogt sogar noch zwei aussichtsreiche Chancen auf den Anschlusstreffer, ließen diese aber ungenutzt. Auch auf Seiten Memmingens ließ Homjavoks eine Großchance liegen: Der Neuzugang aus Weiden fing einen Aufbaupass ab und hatte Gähr mit einem sehenswerten Deke schon auf das Eis gezwungen – unser Torhüter jedoch riss gedankenschnell den rechten Schoner hoch parierte das sicher geglaubte 5:2. 

Ruhiges Mittel-Drittel legt Grundstein für Indians-Sieg

Im zweiten Drittel agierten die Memminger bedachter mit der Scheibe und ließen dadurch weniger Konter zu. Die Stuttgarter machten es den Indians gleichzeitig deutlich schwerer, Kontrolle über das Spiel zu erlangen. In der 29. Spielminute hatte Vogt per Alleingang die Chance auf den dritten Rebels-Treffer, schoss aber knapp am rechten Pfosten vorbei. Gegen Ende des zweiten Drittels setzte sich Memmingen zunehmend vor dem Rebels-Tor fest. In einer Situation war der Playoff-Achtelfinalist der vergangenen Saison sogar 78 Sekunden am Stück im Angriffsdrittel zugange. Wenig später fiel dann das schlussendlich verdiente fünfte Tor für die Hausherren: Homjakovs nutzte den eigenen Rebound, in dem er Gähr von der Torlinie aus an den Oberarm anschoss, wovon der Puck ins Tor prallte (5:2, 38. Spielminute). 

 

Keine halbe Minute dauerte es im Schlussdrittel, bis der ECDC Nägel mit Köpfen machte. Fominych fälschte den Pekr’s Direktschuss nach neun Sekunden im Powerplay ab (6:2, 41. Spielminute). Die Luft war raus aus dem Spiel, dafür beeinträchtigte zunehmender Nebel die Sichtverhältnisse am Hühnerberg immer stärker. Einige Minuten nach der Zwangspause, hatten die Rebels das vierte Unterzahlspiel des Abends gerade überstanden als Vogt die Hartgummischeibe auf gut Glück durch den Torraum spielte, woraufhin diese vom Schlittschuh des Memminger Kapitäns in Tor rutschte (6:3, 54. Spielminute). 

Kurz vor Schluss zog Christopher Kasten noch einmal von der blaune Linien ab und durfte sein 20. Tor im Indians-Dress bejubeln (7:3, 58. Spielminute). 114 Sekunden danach brachte Marsall den Großteil der 2155 Zuschauer zum letzten Mal zum Jubeln (8:3, 59. Spielminute) und manifestierte damit das Endergebnis. Wir bedanken uns bei den rund 50 mitgereisten Rebels-Fans, die unsere Mannschaft lautstark unterstützten. 

Verfasst von: Marco Bulitta