Die Stuttgart Rebels gewinnen gegen die Bayreuth Tigers mit 8:4 und holen den ersten Sieg im Jahr 2024. Tags darauf schlagen sich die Stuttgarter beachtlich gegen den Tabellenzweiten aus Deggendorf. 

Nach der 4:10-Klatsche beim vorletzten Heimspiel gegen die Lindau Islanders zeigten die Stuttgart Rebels unter den Augen vom zurückgekehrten Marco Ludwig in Bayreuth ein ganz anderes Gesicht – auch wenn das Spiel zu Beginn erst einmal den gewohnten Lauf der Dinge nahm.

Nolan Redler mit Quattrick – Rebels siegen erstmals unter Marco Ludwig

Früh brachten Andreas Geigenmüller und Nicolas Schindler die dezimierten Bayreuth Tigers innerhalb von 37 Sekunden mit 2:0 in Führung (6.). Die geschockten Stuttgarter nutzten dafür aber in der 14. Minute gleich die erste Überzahlgelegenheit und Jannik Herm vollendete nach einer Traumkombination zum Anschlusstreffer, versäumten es aber in doppelter Überzahl noch im ersten Drittel nachzulegen.

Nachdem das Spiel im Kunsteisstadion Bayreuth zu Beginn des zweiten Drittels emotionaler wurde, begann Nolan Redler in Überzahl das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen. Erst setzte der US-Amerikaner dreimal zum Ausgleich nach (2:2, 24.), dann drückte er einen Wrap-Around zur ersten Stuttgarter Führung über die Linie (2:3, 31.) und krönte sein Wahnsinnsdrittel in der 37. Minute mit einem Schuss aus der Drehung (2:4). 

Mit dem Hattrick im Rücken nahmen die Rebels das gute Gefühl 18 Minuten später in den Schlussabschnitt mit. Dort brauchte Mathias Vostarek nur 17 Sekunden, um einen fahrlässigen Fehler der Tigers zu erzwingen und diesen umgehend in ein weiteres Tor ummünzte (2:5, 41.). 

Wie man in Stuttgart aus der jüngeren Vergangenheit bedauerlicherweise wusste, bedeutet der Drei-Tore-Vorsprung aber vorerst nichts. Jonas Burghardt setzte wenige Minuten später einen gewaltigen Schlagschuss neben das Tor, Geigenmüller nutzte den zurückgeprallten Puck zum 3:5 (44.). In der 49. Minute erzielte Bayreuth bereits das vermeintliche 4:5, doch die Schiedsrichter pfiffen die Szene korrekterweise bereits vor dem Torschuss wegen eines Checks gegen den Kopf von Mathias Vostarek ab. So gewarnt die Rebels waren, waren sie auch trotz des anschließenden Powerplays verunsichert: In einem Konter erzielte Mark Ledlin nach toller Vorarbeit von Geigenmüller den Anschlusstreffer in Unterzahl (4:5, 50.).

Doch die Rebels waren nach den bitteren Niederlagen Anfang Januar gegen Memmingen und vor kurzem gegen Passau entschlossener als je zuvor. Erst überstanden die Rebels eine Unterzahlsituation nach Spielverzögerung und kurze später hielt Eric Strieska von der blauen Linie einfach mal drauf und der eingelaufene Loris Walter fälschte den Puck zum vorentscheidenden 4:6 (56.) ab. Noch einen drauf legte Michael Fink, der nach Bullygewinn aus der eigenen Hälfte ins leere Tor traf (4:7, 59.) und abermals Nolan Redler setzte in der 60. Minute den Schlusspunkt zum langersehnten Sieg der Stuttgart Rebels (4:8). 

Rebels spielen befreit auf – Deggendorf gewinnt 9:5

Weniger als 22 Stunden nach der Schlusssirene in Bayreuth, schnürten die Stuttgart Rebels schon wieder ihre Schlittschuhe in der Festung an der Trat. Auf den Einsatz des für die Playoffs ausgeliehenen Matt Pistilli verzichtete der Deggendorfer SC. Torreich wurde es in dem für Stuttgart viertem Spiel in fünf Tagen aber auch ohne den Rebels-Topscorer. 

Routinier Thomas Greilinger eröffnete das Tor-Festival in der 10. Minute (1:0), nur 24 Sekunden ließ David Kirchhoff aber bereits wieder seine Rebels jubeln, weil Thomas Pielmeier dessen Schlagschuss unbeabsichtigt und für seinen Bruder unhaltbar in den Winkel abfälschte (1:1). Unbeirrt zeigte sich der bald in den Ruhestand gehende René Röthke allein vor dem Stuttgarter Kasten und erzielte die erneute Führung – dank eines Traumpasses von Marco Bassler (2:1, 14.). Eben jener Bassler erhöhte kurz vor der Drittelsirene mit einem Schuss in unter das Lattenkreuz auf 3:1 (20.).

Die Rebels kamen aber unbeeindruckt aus der Kabine und Alex Samusev nutzte ein Missverständnis zwischen Timo Pielmeier und Tomas Gulda eiskalt aus (3:2, 25.). Der Verteidiger egalisierte diesen Umstand im darauffolgenden Überzahlspiel und bezwang Jonas Gähr im kurzen Eck mit einem präzisen One-Timer (4:2, 29.). Eine Minute später bewies Johannes Schmid seine fußballerischen Fähigkeiten und verwandelte die Hereingabe von Sascha Maul mit der Hacke. Die Schiedsrichter berateten sich lange, entschieden am Ende aber fälschlicherweise auf Tor (5:2, 30.). Abermals in der letzten Minute vor der Pause trafen die Deggendorfer in Form von Carter Popoff (6:2, 40.).

Wer glaubte, die Rebels würden jetzt nach 160 Minuten Eishockey in den vergangenen 48 Stunden einbrechen, irrte. Zwar erhöhten Röthke (49.) und Pielmeier (51.) vorerst auf 8:2, doch Nolan Redler schlug in der 53. Minute mit einem Schlagschuss zurück (8:3). Nur eine Minute später setzte sich Redler schon wieder in Szene und bediente die wartende Kelle von Constantin Vogt (8:5, 54.). Jonas Stern nutzte anschließend nach zuvor vergebener Großchance den dritten Nachschuss für seinen ersten Oberliga-Treffer (9:4, 57.) ehe Redler zum 9:5-Endstand einnetzte (58.).

Den Rebels ist nun genau ein Tag Pause vergönnt, am Dienstag steht bereits das nächste Spiel an. Dort empfangen die Stuttgart Rebels zum letzten Heimspiel in dieser Saison die Indians aus Memmingen, Spielbeginn ist um 20:00 Uhr.