Nach 22 Minuten liegen die Rebels mit zwei Toren im Rückstand – und drehen das Spiel. Für Stuttgart treffen fünf verschiedene Torschützen. 

Die Stuttgart Rebels gewinnen in Passau das erste Spiel in regulärer Spielzeit und stehen in der Tabelle nun punktgleich mit dem EC Bad Tölz. Zurück mit dabei waren Constantin Vogt und der am vergangenen Freitag gesperrte Mathias Vostarek. Die Rebels führen dank Matthew Pistilli früh, geben das Spiel aber anschließend aus der Hand. Trotz zwei Toren im Rückstand kommen die Rebels im zweiten Drittel zurück und drehen das Spiel im Schlussabschnitt.  

Stuttgart schenkt frühe Führung ab

Passau war das erste Team, das vom Aufsteiger aus Stuttgart geschlagen werden konnte – dementsprechend motiviert kamen die Black Hawks aus der Kabine. Zur ersten guten Torchance gelangte Benedikt Böhm in der fünften Spielminute: Der gebürtige Straubinger empfing einen Querpass im Slot, schlug aber über die Scheibe drüber. Wenig später eroberte Matthew Pistilli den Puck in der neutralen Zone, ließ den im Weg stehenden Passauer Verteidiger mit einer eleganten Körpertäuschung stehen, um anschließend ganz cool einzunetzen (0:1, 6. Spielminute).

Nach dem Auftakt-Treffer wurde das Spiel wilder. In der siebten Spielminute verpasste Petr Wiencek am langen Pfosten das 0:2. Anschließend musste Jonas Gähr einen gefährlich abgefälschten Schuss von Böhm entschärfen. Eine Minute später hatte Mark Zajic die Riesenchance auf den Ausgleich, traf das leere Tor aber nicht. Im direkten Gegenzug konterten die Stuttgarter. Wiencek spielte den Querpass auf Pistilli, dessen Schuss Raphael Fössinger mit der Fanghand spektakulär über die Latte lenkte. Umgehend erfolgte der nächste Konter über Sergej Janzen, der Santeri Ovaska zum Ausgleich auflegte (1:1, 12. Spielminute).

Nicht einmal zwei Minuten später verloren die Rebels den Puck an der gegnerischen blauen Linie. Till Michel schaltete schnell um und brachte die Scheibe vor dem Tor bei Elias Rott an, der die Passauer durch schlichtes Hinhalten des Schlägers erstmals in Führung brachte (2:1, 14. Spielminute).

Zwei Distanzschüsse egalisieren Zwei-Tore-Rückstand

Sichtlich beflügelt rissen die Black Hawks das Spiel auch im zweiten Drittel erst einmal an sich. In der 22. Spielminute zirkelte Böhm unbedrängt durch die Rebels-Verteidigung, schloss aus der Drehung ab und traf zum 3:1. Nur zwei Minuten später erhielt Michel im Alleingang die Gelegenheit den Vorsprung auszubauen, scheiterte aber an Stuttgarts Nummer eins: Jonas Gähr. 

Zur Mitte des Drittels übernahm Stuttgart zunehmend das Spiel. Auf eine vergebene 3-auf-1-Chance folgten in Überzahl mehrere gute Gelegenheiten für den Anschlusstreffer, doch selbst einen auf dem Eis liegenden Fössinger konnten die Rebels vorerst nicht überwinden. Anschließend gewannen die Rebels das Bully, die Scheibe landete bei David Kirchhoff, der jene einfach mal aufs Tor brachte – und in den Winkel traf (3:2, 30. Spielminute). 

Die Rebels ließen nach dem Anschlusstreffer nicht locker und erarbeiteten weitere Chancen. Zum Erfolg führte aber erneut ein Schuss aus der Distanz: Michael Fink fing die Scheibe auf der blauen Linie ab, zog ab und ließ die mitgereisten Rebels-Fans über den mittlerweile hochverdienten Ausgleich jubeln (3:3, 34. Spielminute).

Jonas Gähr fängt alles – Dominik Dech macht Rebels-Comeback perfekt

Das Spiel im dritten Drittel gehörte zu Beginn wieder den Passauern. Ein ums andere Mal zwangen die Drei-Flüsse-Städter Gähr zu unglaublichen Paraden, dessen Leistung in der 48. Minute gipfelte als der Frankfurter Förderlizenzspieler gleich mehrere Nachschüsse entschärfte. 

Bei einem der wenigen gelungenen Befreiungsversuche suchte Pistilli den Abschluss, fand nur Fössinger, der den Schuss des Kanadiers in Richtung des heranstürmenden Dominik Dechs prallen ließ. Der 29-jährige Oberliga-Rookie verwertete den Abpraller eiskalt und brachte die Rebels mit seinem ersten Profi-Tor wieder in Führung (3:4, 51. Spielminute).

Schockierte Passauer suchten vergebens eine Antwort, selbst in Überzahl konnten die Black Hawks Gähr nicht mehr überwinden. Drei Minuten vor Schluss bekamen die Rebels die Gelegenheit den Sack in Überzahl zuzumachen. Einen Schuss von Pistilli fälschte der zurückgekehrte Vostarek im Slot ab und tütete damit den verdienten Auswärtssieg ein (3:5, 58. Spielminute).