Stuttgart verliert auch beim zweiten DEL2-Absteiger. Rebels im Unterzahl-Spiel unbezwungen. Wotan Knecht und drei weitere Spieler debütieren.

Die Stuttgart Rebels verlieren auswärts in Bayreuth vor 1033 Zuschauern mit 6:1. Zu Beginn werden die Rebels überrumpelt, später müssen die Tigers zittern, ehe sie kurz vor Schluss alles klar machen. Erstmals im Rebels-Dress dabei waren Neuzugang Nikita Kähm (Flügel), sowie Mick Hochreiter (Verteidigung) und Sebastian Hon (Center) von unserem Kooperationspartner aus Freiburg. 

Rebels werden zu Beginn überrumpelt

Von Beginn an machten die Hausherren Druck auf das Tor der Stuttgart Rebels. So dauerte es nicht einmal drei Minuten, bis David Stach den ersten Treffer des Abends erzielte (1:0, 3. Spielminute). Hochreiter spielte unter Druck einen Fehlpass in den eigenen Slot, Eetu Elo legte auf den freien Stach ab, der Jonas Gähr keine Chance ließ. Nach dem Treffer wirkten die Stuttgarter wacher und ließen zunächst weniger zu.

Zur Mitte des ersten Drittels ließen die Rebels die erste richtig gute Chance auf den Ausgleich liegen. Bernhard Ettwein platzierte einen Schuss neben das Tor und nahm den von der Bande abprallenden Puck hinter dem Tor mit. Der Youngster scheiterte aber mit dem Wrap-Around, weil Mathias Vostarek den Laufweg seines Teamkollegen behinderte. 

Die Bayreuther bestraften die vergebene Chance nur wenig später. Gähr konnte den Schlagschuss von Tom Schwartz nur in den Slot prallen lassen, Nicolas Schindler legte die Scheibe auf die Rückhand und hob sie am Rebels-Goalie vorbei. Trotz des Zwei-Tore-Rückstands machten sich die Rebels das Leben selbst schwerer. Ettwein zog die erste Strafe des Spiels, die zwei Minuten in Unterzahl überstanden die Rebels aber souverän. Dennoch durften die rund 1000 Zuschauer nach Aaron Reinigs trockenem Schlagschuss von der blauen Linie (3:0, 20. Spielminute) noch einmal im ersten Drittel jubeln. 

Rebels wechseln Torhüter – und gewinnen zweites Drittel

Zum zweiten Drittel wechselte Trainer Ravil Khaidarov die Torhüter, fortan stand Wotan Knecht zwischen den rotlackierten Pfosten. Erstmals mussten dann auch die Bayreuth Tigers für zwei Minuten zu viert spielen, weil Thomas Nuss den Kopf eines Stuttgarters checkte. 

Im Powerplay entwickelten die Stuttgarter nur wenig Torgefahr, waren aber dafür in der anschließenden Unterzahl-Situation endlich erfolgreich. Constantin Vogt rauschte über die linke Seite mit der Scheibe heran und nach einem simplen Doppelpass mit Matt Pistilli war Kai Kristian erstmals bezwungen (3:1, 28. Spielminute). 

Die Tigers wirkten danach verunsichert, zogen sich eher zurück, während die Rebels zunehmend Druck auf das Bayreuther Tor entwickelten. Das Rebels-Momentum wurde erst von einer durchaus harten Strafe gebrochen, zwei gute Gelegenheiten ließen die Tigers in der zweiminütigen Überzahl dennoch liegen. In der letzten Spielminute des Mitteldrittels zeichnete sich Knecht erneut aus: Eine abgefälschte Hereingabe parierte unser Torhüter spektakulär im Spagat und hielt die Rebels im Spiel.

5-Minuten-Strafe zieht Kräfte, Bayreuth macht den Deckel drauf

Im Schlussabschnitt stürmten die Tigers wieder regelrecht aus der Kabine, Knecht verhinderte in der 41. Spielminute Schlimmeres. Daraufhin kam ein Bayreuther im Zweikampf mit Michael Rudolph nahe der Bande unglücklich zu Fall, die Schiedsrichter entschieden auf eine große Strafe. Das starke Unterzahlspiel der Stuttgarter stellte die Tigers aber vor große und schlussendlich unlösbare Probleme.

Den moralischen Schub und eine weitere Powerplay-Gelegenheit ließen die Rebels ungenutzt, auch weil Jannik Herm seinen Schuss einmal freistehend knapp über die Latte setzte. Erneut bestraften die Tigers die Stuttgarter Ineffizienz. Erst blockte Eric Strieska mit vollem Einsatz einen Schuss, anschließend sah Elo den völlig alleingelassenen Stach, der aus spitzem Winkel ins halbleere Tor einnetzte (4:1, 54. Spielminute).

Die Rebels gaben sich geschlagen, der DEL2-Absteiger legte noch einmal nach. Einen verdeckten Schlagschuss von Reinig konnte Knecht zwar parieren, Jayden Schubert verwertete aber völlig unbedrängt den Rebound (5:1, 57. Spielminute). In der letzten Spielminute markierte Brett Schäfers Sahneschuss in den Winkel den 6:1-Endstand.

Bericht: Marco Bulitta