Auch am vergangenen Wochenende belohnten sich die Stuttgart Rebels nicht für zwei herausragende kämpferische Leistungen. Am Freitag unterlag man den Deggendorf Flames auf eigenem Eis knapp mit 2:4, zwei Tage später behielten die Höchstadt Alligators mit 5:4 knapp die Oberhand.

Gegen einen scheinbar übermächtigen, mit der Erfahrung von über 3000 DEL-Spiele gespickten Gegner, zeigten die Rebellen von Beginn an eine couragierte Leistung. Wohl waren die Gäste technisch und läuferisch überlegen und hatten auch die deutlich grösseren Spielanteile, Rebelscoach Ravel Khaidarov hatte seiner Mannschaft aber ein stabiles Defensivsystem verordnet, aus dem heraus durchaus auch immer wieder Nadelstiche Richtung gegnerisches Tor gesetzt wurden.

Trotzdem blieb das erste Tor des Abends den Deggendorf Flames vorbehalten, Sascha Maul war erfolgreich (11.). Die Rebels zeigten sich jedoch nicht, wie noch in den ersten Saisonspielen, anfällig für weitere schnelle Gegentreffer, sondern konnten ihrerseits durch den wiedergenesenen Petr Wiencek ausgleichen (14.). So rieb man sich ob des ausgeglichenen Spielstandes nach dem ersten Drittel im Stuttgarter Fanlager wohl so manches Auge.

Auf der Suche nach einer möglichst schnellen Vorentscheidung erhöhten die Flames um den ehemaligen Nationalspieler Thomas Greilinger das ohnehin bereits beachtliche Tempo, das Stuttgarter Abwehrbollwerk um den erneut überragenden Goalie Jonas Gähr hielt zunächst jedoch Stand. Bis ein weiterer Routinier, der über 700-fache DEL-Spieler René Röthke schliesslich in der 36. Spielminute frei zum Schuss kam und Gähr keine Abwehrmöglichkeit liess und die Gäste verdient in Führung brachte.

Im letzten Spielabschnitt setzte sich das zähe Ringen um jeden Puck fort, allerdings konnten sich die Rebels nun wieder deutlich mehr Spielanteile erarbeiten. Einige Torchancen blieben hüben wie drüben ungenutzt ehe der dritte Gästetreffer in der 55. Minute vermeintlich eine Vorentscheidung brachte. Lucas Miculka war erfolgreich. Hopp oder Topp hiess es nun für die Gastgeber und drei Minuten vor dem Spielende nahm Trainer Khaidarov seinen Torhüter zu Gundsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Die dadurch entstandene Überzahl spielten die Rebels nun geduldig aus, über Pistilli und Hochreither kam die Scheibe zu Jannik Herm, der mit einer seiner unnachahmlichen Direktabnahmen zum Anschluss in den Winkel traf. Eine Strafe gegen die Gäste ermöglichte nun sogar noch ein Überzahlspiel, nachdem Gähr erneut sein Gehäuse verliess sogar mit 6 gegen 4 Feldspieler. Die cleveren Gäste liessen jedoch nichts mehr zu und 9 Sekunden vor dem Ende machte Petr Stloukal mit einem Treffer ins leere Tor schlussendlich aus Sicht der Gäste den Deckel drauf.

Alles in allem ein verdienter Sieg der favorisierten Flames, denen die Rebels das Leben allerdings schwerer machten als man im Vorfeld erwarten konnte.

Zwei Tage später musste man nun bei den Aischtal Alligators in Höchstadt antreten. Die Rebels taten sich dieses Mal recht schwer ins Spiel zu kommen und ehe man sich versah lag man mit zwei Toren im Hintertreffen. Jari Neugebauer (2.) und Sergej Topol trafen für die Gastgeber. Nachdem der erste nennenswerte Angriffsversuch der Rebels von den Gastgebern nur mit einem Foul gestoppt werden konnte trat Kapitän Matthew Pistilli zum fälligen Penalty an, den er auch souverän ins rechte obere Kreuzeck verwandelte(10.). Damit schien er seine Mannschaft wachgerüttelt zu haben, denn von nun an stand man in der Verteidigung wieder sicherer.

Der Beginn des zweiten Spielabschnitts gehörte zwar eindeutig den Rebellen, erfolgreich waren jedoch zunächst die Hausherren. Anton Seewald stellte auf 3:1 (25.). Damit nicht genug war Klavs Planics  bei einem Abpraller schneller als die Stuttgarter Verteidigung und es stand nach exakt der Hälfte des Spiels 4:1. Nachdem Jonas Gähr eine hundertprozentige Torchance der Alligators vereitelt hatte zeigte Matt Pistilli im direkten Gegenzug seinen wiedergefundenen Torriecher und verkürzte auf 2;4 (34.). Jonas Gähr wurde dafür ein Assist gutgeschrieben. Die nun entstandene Unsicherheit in der Hochstädter Verteidigung konnte erneut Pistilli kurz vor der Pausensirene gar zum Anschlusstreffer ausnutzen und die Rebels waren wieder im Spiel.

Auch von einem weiteren Gegentreffer in Unterzahl durch Routinier Martin Heinisch liessen sich die Rebels nicht weiter beeindrucken, verteidigten weiterhin leidenschaftlich gegen feldüberlegene Gastgeber und warteten auf ihre Chance. Jene kam in der 50. Spielminute, als eine Strafe gegen die Gastgeber angezeigt wurde. Gähr verliess das Eis und die Rebels spielten das 6 gegen 5 ruhig und überlegt aus. Wiencek auf Vogt auf Herm und es stand nur noch 4:5. Die Chance auf einen Punktgewinn war da. Von den gut zwei Dutzend mitgereisten Rebelsfans nach vorne gepeitscht versuchte die Mannschaft nun noch einmal alles, allein der versuch war nicht von Erfolg gekrönt.

Somit musste man auch hier dem Gegner zu einem verdienten Sieg gratulieren, wenngleich man sich mit einer guten Mannschaftsleistung auch in diesem Spiel lange die Möglichkeit offengehalten hatte weitere Punkte zu ergattern.

Stuttgart Rebels – Deggendorf Flames  2:4 (1:1,0:1,1:2)

0:1   (10:29)   Maul (Eisberge/Schopper)
1:1   (13:47)   Wiencek (Vogt/Vostarek)
1:2   (35:10)   Röthke  (Popoff/Heiß)
1:3   (54:06)   Miculka  (Pfänder/Stloukal)  GWG
2:3   (57:43)   Herm (Pistilli/Hochreither)
2:4   (59:51)   Popoff   EN

Strafen : 6 – 2 Torschüsse : 27 : 38 Zuschauer : 775

HSR : Singaitis / Haack LSR : Rügner / Strehl

Höchstadt Alligators – Stuttgart Rebels  5:4  (2:1,2:2,1:1)

1:0   (01:52)   Neugebauer  (Horschel/Kokes)
2:0   (08:37)   Topol  (Seewald/Heinisch)  PP1
2:1   (09:58)   Pistilli   PS
3:1   (24:38)   Seewald  (Topol)
4:1   (30:00)   Planics  (Heinisch/Kokes)
4:2   (33:19)   Pistilli  (Walter/Gähr)
4:3   (39:21)   Pistilli  (Ettwein/Herm)
5:3   (43:38)   Heinisch  (Faroe/Seewald)   PP1  GWG
5:4   (49:19)   Herm   (Wiencek/Vogt)

Strafen : 4 – 12 Torschüsse : 43 -21 Zuschauer : 653

HSR : Anselm/Wohlgemuth LSR : Laudenbach/Reitz

Bericht: Bernd Wegst / Foto Mario Vrban