Mit kurzer Bank mussten die Stuttgart Rebels am vergangenen Sonntag die Reise ins Allgäu nach Füssen antreten.  Lediglich 5 Verteidiger und acht Angreifer standen Trainer Jan Melichar zur Verfügung.
Dieser musste somit sein gewohntes und kräftezehrendes, auf konsequentem Forechecking basierendes Spielsystem zugunsten eines strikten Defensivsystems ändern.
Mit Erfolg, denn die Rebellen kehrten am Ende mit drei Punkten und einem 4:3-Erfolg nach Hause zurück.

Zwar begann Füssen recht druckvoll, mit dem ersten Stuttgarter Angriff erzielte jedoch  Michael Fink in der dritten Spielminute die Führung für die Rebellen. Die beiden folgenden Treffer standen ganz im Zeichen der Referees.
Beim Ausgleich durch Marc Besl, der einen Abpraller des ansonsten stark haltenden Keanu Salmik über die Torlinie bugsierte, hatte der Schiedsrichter die Situation bereits abgepfiffen, revidierte seine Entscheidung zum Unmut der Stuttgarter Spieler jedoch wieder (7.).
Ausgleichende Gerechtigkeit dann bei der erneuten Rebelsführung durch Nico Geidl. Einen Schuss im Powerplay durch Adam Schusser fälschte Geidl per hohem Stock irregulär ab (11.). Obwohl Füssen in der Folge etwas mehr vom Spiel hatte, änderte sich bis zur ersten Drittelpause nichts mehr.

Im zweiten Drittel verflachte das Spiel zusehend, das Spieltempo war, ganz im Sinne der Rebellen, recht überschaubar. Trotzdem gelang es Jannik Herm in der 38. Minute, erneut in Überzahl auf 1:3 zu erhöhen.
Überhaupt waren die Special Teams an diesem Abend, ganz im Gegenteil zu den meisten anderen Spielen in dieser Saison, endlich einmal ein Siegfaktor auf Stuttgarter Seite. Von 4 Überzahlgelegenheiten konnten zwei genutzt werden, während die Rebellen das ansonsten sehr starke Powerplay der Gastgeber bei sieben Situationen jedesmal schadlos überstanden.

Wieder einmal also im letzten Spielabschnitt eine Zwei.Tore.Führung für die Rebellen. Meist musste man im Saisonverlauf dann trotzdem noch die Punkte dem Gegner überlassen. Und auch dieses Mal schien das Spiel einen solchen Verlauf zu nehmen, denn Bence Farkas, Förderlizenzspieler aus Kaufbeuren, konnte für die nun mächtig drückenden Gastgeber ausgleichen (46. und 53.). Obwohl die Kräfte der Rebels nun sichtlich schwanden stemmte man sich weiter gegen eine drohende Niederlage. Schüsse wurden im Dutzend gebockt, was durchlkam wurde von Salmik entschärft. Fünfzig Sekunden vor dem Spielende dann die Erlösung, als Herm
zum umjubelten Siegtreffer einschoss. So konnten sich auch die acht wackern mitgereisten Fans zufrieden auf den Heimweg begeben.

EV Füssen – Stuttgart Rebels  3:4  (1:2,0:1,2:1)

0:1   (02:32)   Fink  (Herm/Makuzki)
1:1   (06:16)   Besl   (Jerry/Farkas)
1:2   (10:14)   Geidl   (Schusser/Pistilli)  PP1
1:3   (37:32)   Herm   (Pistilli/Makuzki)  PP!
2:3   (45:38)   Farkas   (Besl/Bureau-Blais)
3:3   (52:01)   Farkas   (Besl/Bureau-Blais)
3:4   (59:10)   Herm   (Samusev/Vostarek)   GWG

Strafen : 10 – 16

Torschüsse : 45 – 27

Zuschauer : 824

HSR : Blankart/Haas
LSR : Bertl/Winter

Bericht: Bernd Wegst