Mit einem hart erkämpften 5:2 (2:2,1:0,2:0)-Erfolg haben die Stuttgart Rebels beim dritten und entscheidenden Halbfinalspiel in Zweibrücken das ersehnte Ziel Finale erreicht.

Ohne Martin Muchka, Ben Daubner und Eric Strieska, dafür wieder mit Janis Groß reiste der Stuttgarter Tross, unterstützt von knapp 40 Fans im ersten Fanbus seit vielen Jahren, zum Entscheidungsspiel in die Rosenstadt.

Auch Trainer Jakob Vostarek musste sich wie in der Vorwoche von seinem Assistenten Christopher Mauch vertreten lassen.

Bei den Gastgebern fehlten weiterhin die verletzten Eric Betzold und Christian Werth, dafür war Verteidiger Stephen Brüstle wieder mit von der Partie. 718 Zuschauern bildeten einen würdigen Rahmen für diese wichtige Partie.

Die Rebels taten sich auf der kleineren kanadischen Eisfläche in Zweibrücken trotz des deutlichen 9:3-Erfolgs vor Wochenfrist überraschend schwer in die Partie zu kommen, die Gastgeber übernahmen von Beginn an das Kommando und erspielten sich erste Tormöglichkeiten. Etwas überraschend fiel dann auch der Führungstreffer der Rebellen durch Marcel Göttfert in der 9. Spielminute. Im Gegensatz zu so manch anderer Partie, als man oftmals zahlreiche Tormöglichkeiten ungenutzt ließ, zeigten sich die Mannen um Kapitän Mathias Vostarek an diesem Abend eher von der konsequenten Seite in Sachen Chancenverwertung. Der zweite Treffer durch Lukas Fröhlich sollte in der 16. Spielminute Beleg dafür sein. Die Erfahrung, dass man sich an diesem Abend besser mit dem Erwerb von Strafzeiten zurückhalten sollte musste man dann zum Ende des Drittels schmerzhaft am eigenen Leibe machen. Zwei Powerplaysituationen kurz hintereinander begünstigten die Aufholjagd der Gastgeber in Form von Toren durch Joshua Mikes (18.) und Pierre Wex (20.).

Die Rückbesinnung auf die eigenen spielerischen Stärken schien in der ersten Pause wohl das Thema in der Stuttgarter Kabine gewesen zu sein, denn vom ersten Bully weg wurde man aktiver und zwang den Gastgebern ein nun zumindest ausgeglichenes Spiel auf. Die Intensität der Partie stieg förmlich von Minute zu Minute, beide Teams erspielten sich zahlreiche Chancen, doch keiner der beiden stark haltenden Goalies gab sich zunächst eine Blöße. Den Bann brach erst Patrick Eisele, der im direkten Anschluß an ein abgelaufenes eigenes Powerplay den durch Lukas Fröhlich und Lukas Traub weiter aufrecht erhaltenen Druck auf das Zweibrücker Gehäuse mit einem trockenen Schuss zur erneuten Führung veredelte(33.). Weitere Möglichkeiten eines Überzahlspiels sollten den Rebels trotz zum Teil klarster Situationen durch unterlassene Interventionen der Referees leider verwehrt bleiben.

Im Wissen, daß dieser Spielstand das letzte Drittel ihrer starken Saison sein würde erhöhte man auf Seiten der Gastgeber nochmals die Schlagzahl und drängte mit Macht auf den Ausgleich. Zum Turm in der Schlacht entwickelte sich nun Patrick Golombek, der auch in turbulenten Situationen den Überblick behielt und seinen aufopferungsvoll kämpfenden Mitspielern die nötige Sicherheit gab. Eigene Offensivaktionen sollten von nun an Mangelware bleiben, der Druck der Gastgeber wurde stärker. Einen starken Break durch Mathias Vostarek vereitelten die Hornissen kurz vor Spielende zwar mit vereinten Kräften, der Torhüter geriet dadurch jedoch außer Position und die Scheibe landete plötzlich vor dem frei stehenden Christian Bauhof, der diese nur noch ins verwaiste Tor schieben musste. Zwar versuchte Hornetscoach Wolf durch die Herausnehme des Torhüters zu Gunsten eines sechsten Feldspielers dem Spiel doch noch einmal eine Wende zu geben, Patrick Eisele konnte aber einen Befreiungsschlag der Rebellen hinter dem gegnerischen Tor erlaufen und mit einem Bauerntrick ähnlichen Move die endgültige Entscheidung herbeiführen. Der nachfolgende harte Crosscheck in den Rücken des abdrehenden Torschützen sollte dann leider der Auftakt zu einem unschönen Ende dieser ansonsten absolut finalwürdigen Halbfinalserie sein. Ein unnötiger harter Check drei Sekunden vor Spielende durch Jonah Hynes, bei dem sich der gefoulte Spieler eine Gehirnerschütterung zuzog, nahm der Zweibrücker Felix Stokowski zu Anlass gleich mehrere, an der Situation unbeteiligte Stuttgarter Spieler, mit Faustschlägen einzudecken. Beide Spieler erhielten für ihre Aktionen eine Matchstrafe. Zwar beruhigten sich, angesichts der Verletzung von Joshua Mikes, die Gemüter wieder recht schnell, die Schiedsrichter brachen die Partie angesichts des deutlichen Spielstandes ab. Auch die Entschuldung Stokowskis an der Stuttgarter Spielerbank soll hier fairerweise nicht verschwiegen werden. In Feierlaune war in dieser Situation nun allerdings zu recht niemand.

Wir wünschen dem verletzten Zweibrücker Spieler Joshua Mikes eine schnelle und vollständige Genesung und hoffen, ihn in der kommenden Saison wieder auf dem Eis sehen zu können.

Die vor Ort ausgefallene Feier zum über alle drei spannenden Partien verdienten erreichen des Finales gegen die Eisbären Heilbronn ( erstes Spiel am kommenden Freitag um 20 Uhr in der Stuttgarter Eiswelt) holten, nach telefonischer Absprache zwischen Mannschaft und Fanbus, das Team und die in Zweibrücken toll unterstützenden Fans gemeinsam nach der Ankunft vor der Eiswelt nach.

Am Tag nach dem Spiel gab der zweite Vorstand und Co-Kommentator des Livestreams Olav Schnier noch folgendes Statement zum Spiel : „Die gesamte Mannschaft hat in dieser Halbfinalserie eine unglaublich starke spielerische und vor allem gestern auch kämpferische Leistung gezeigt. Ich hebe normalerweise ungern einen Spieler hervor, für die Leistung von Patrick Golombek am gestrigen Abend mache ich allerdings einmal eine Ausnahme. Eine solche Nervenstärke in einem solchen Hexenkessel hätte ich ihm zuvor kaum zugetraut. Danke an alle Spieler für diese unglaubliche Saison, jetzt kommt als Zugabe das Finale.“

EHC Zweibrücken Hornets – Stuttgart Rebels   2:5 (2:2,0:1,0:2)

0:1   (08:18)   Göttfert  (Leers/Willer)
0:2   (15:57)   Fröhlich  (Willer /Traub)
1:2   (17:29)   Mikes   (Brüstle)   PP1
2:2   (19:20)   Wex   (Bernhardt/Schreyer)   PP1
2:3   (33:32)   Eisele   (Fröhlich/Traub)
2:4   (57:29)   Bauhof
2:5   (58:56)   Eisele  EN

Strafen : 39 – 41
Zuschauer : 718