Mit einem deutlichen 14:4 ( 2:3/7:1/5:0)-Erfolg starteten die Stuttgart Rebels am vergangenen Freitag gegen den EV Ravensburg in ihre ersten Playoffs seit 7 Jahren.

Doch vor den Erfolg hatte der Eishockeygott zuerst den Schweiß gesetzt, denn über fast die Hälfte der Spielzeit musste die erneut von Interimscoach Christopher Mauch gecoachte Rebelsequipe harte Arbeit gegen einen nicht einfach zu bespielenden Gegner verrichten.

Bereits nach 10 Sekunden setzte der Ravensburger Topscorer den ersten Nadelstich gegen eine sich offensichtlich noch nicht im Spielmodus befindliche Rebelsdefensive. Zwar bemühte man sich auf Seiten der Rebellen in der Folgezeit sichtlich um Spielkontrolle, agierte jedoch teilweise fahrig und somit nicht zwingend. Aus einer konzentrierten und vielbeinigen Defensive heraus konnten die Gäste ihrerseits immer wieder zu gefährlichen Gegenangriffen ansetzen und wurden in der 8. Spielminute mit ihrem zweiten Treffer durch Lorenz Lagoda belohnt. Zwar verkürzte Martin Muchka aus spitzem Winkel (14.), David Matis stellte allerdings 3 Minuten später in Überzahl den alten Abstand wieder her. Fast jeder in der Halle hatte sich wohl bereits mit diesem Zwischenstand zur ersten Pause abgefunden, jedoch nicht Lukas Traub, der ein Zuspiel von Muchka Sekundenbruchteile vor ertönen der Sirene abschloss.

Wie fast schon Tradition geworden starteten die Rebels gut ins zweite Drittel, denn Geburtstagskind Christian Leers überlistete den Gästegoalie in der 22. Minute per Bauerntrick. Trotzdem tat man sich weiterhin, trotz mittlerweile deutlicher Feldvorteile, schwer mit dem Gegner, zumal diesem in der 29. Minute ein Shorthander durch Johann Katjushenko gelang. Umso wichtiger der erneute Ausgleich genau eine Zeigerumdrehung später, noch in der gleichen Überzahlsituation, durch Martin Muchka. Dieser schnappte sich die Hartgummischeibe im eigenen Drittel, umkurvte sämtliche Gegenspieler samt Tor um die Scheibe dann aus der Halbdistanz im gegnerischen Gehäuse zu versenken. Dies schien auf die Mannschaft wie eine Initialzündung zu wirken,  denn von nun an ging es Schlag auf Schlag. Lukas Fröhlich mit einem Abfälscher nach einem Schuss von Adrian Sanwald (31.), sowie Leers (32.), zweimal Christian Bauhof (35.) und Traub (36.) mit jeweils schön herausgespielten schnellen Gegenstössen sorgten bis zur zweiten Pause bereits für die Entscheidung.

Auch im Schlußabschnitt war der Torhunger der Rebels längst nicht gestillt. Patrick Eisele (45.), Mathias Vostarek (48.), Fröhlich (49.), Traub (49.) und Muchka (56.), letztere mit ihren jeweils dritten Treffern, schraubten das Ergebnis auf ein deutliches 14:4, was im Endeffekt natürlich beste Unterhaltung für die 495 Besucher darstellte, insgesamt aber doch um das ein oder andere Tor zu hoch ausgefallen ist, zumal zur Hälfte des Spiels nicht Ballzuviel darauf hindeutete.

Am kommenden Freitag folgt nun das Rückspiel im Oberschwäbischen, bei einem erneuten Erfolg hätten die Rebels das Ticket für das Halbfinale bereits gebucht. Trotz des Kantersieges wird man den Gegner sicherlich nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die erste halbe Stunde und die Vermutung, dass dann der ein oder andere am Freitag beruflich verhinderte Spieler zum Team hinzustossen wird werden sicherlich für angemessene Einschätzung der Gefährlichkeit eines angeschlagenen Gegners sorgen.

Über zahlreiche Unterstützung von den Rängen in der CHG-Arena würden sich die Spieler sicherlich freuen. Karten für dieses Spiel gibt es laut unseren Informationen nur Online.

Bericht: Berns Wegst


Fotos: Mario Vrban

Stuttgart Rebels – EV Ravensburg  14:4  (2:3,7:1,5:0)

0:1    (00:10)   P.Heckenberger   (Matis / A.Katjushenko)
0:2    (07:23)   Lagoda   (P.Heckenberger / Prätz)
1:2    (13:58)   Muchka
1:3    (16:54)   Matis   (Delsor / P.Heckenberger)   PP1
2:3    (19:59)   Traub   (Muchka / Eisele )
3:3    (21:34)   Leers   (Hilse)
3:4    (28:49)   J.Katjushenko   (Wiesler)   SH1
4:4    (29:49)   Muchka   (Fink)   PP1
5:4    (30:34)   Fröhlich   (Sanwald / Vostarek)
6:4    (31:59)   Leers   (Fink / Bauhof)
7:4    (34:02)   Bauhof   (Leers)
8:4    (34:58)   Bauhof   (Strieska / Fink)
9:4    (35:37)   Traub   (Fröhlich / Fink)
10:4  (44:07)   Eisele (Vostarek / Muchka)
11:4  (47:12)   Vostarek   (Bauhof)
12:4  (48:05)   Fröhlich   Eisele / Strieska)
13:4  (48:42)   Traub   (Fink)
14:4  (55:21)   Muchka   (Göttfert)  PP1

Strafen:  11 – 15

Zuschauer: 495