In einem Herzschlagfinale sicherten sich die Stuttgart Rebels am vergangenen Wochenende letztendlich doch noch den zweiten Tabellenrang und damit das Heimrecht in der ersten Runde der diesjährigen Playoffs.

Nur 18 Stunden nach dem hart erkämpften 6:4 gegen den Rivalen Baden Rhinos siegten die Rebels mit 7:1 bei den Steelers Amateuren in Bietigheim und mussten nun abwarten, wie sich eben jene beim Spiel am folgenden Abend in Hügelsheim verkaufen würden. Sie taten dies mit dem letzten Aufgebot so teuer wie möglich, unterlagen mit 0:6 und sorgten damit für Punkte- und Toregleichstand zwischen Rebellen und Rhinos. Der bessere direkte Vergleich auf Seiten der Rebels bedeutete damit die knappste aller möglichen Entscheidungen.

Vor der Saisonrekordkulisse von 1371 Zuschauern, darunter eine dreistellige Zahl von Rhinos-Supportern, begann das Spiel ,bei dem es für beide Teams auch noch darum ging, sich die Chance zu erhalten die Zweibrücken Hornets doch noch vom ersten Tabellenrang zu verdrängen, auf eher abwartende Art. Grosse Tormöglichkeiten waren in der Anfangsphase auf beiden Seiten Mangelware, ehe Denis Majewski die Gäste mit der ersten wirklich gefährlichen Aktion i n Führung brachte (6.). Dies war das Zeichen für beide Teams Einsatz und Tempo zu erhöhen und so gingen in schöner Regelmässigkeit Spieler beider Teams in die Kühlbox. Eine doppelte Überzahl verwertete Martin Herman mit platziertem Schuss in den Winkel zum Ausgleich (11.). Von nun an generierten die Rebels die grösseren Spielanteile und Tormöglichkeiten. Bei zweien davon zeigte sich Jannik Herm wieder einmal zielsicher (12./20.) und es ging beim Stand von 3:1 zum ersten Pausentee.

Auch zu Beginn des Mitteldrittels hatten die Gastgeber etwas mehr vom Spiel und in der 26. Spielminute vollendete Lukas Willer einen seiner unnachahmlichen Sololäufe mit einem platzierten Schuss in die Hügelsheimer Maschen. Weitere Torchancen blieben ungenutzt und mit fortlaufender Spielzeit konnten sich auch die Gäste wieder besser in Szene setzen. Dass auch die Rhinos eine gepflegte doppelte Überzahl zu spielen wissen zeigten sie in der 36. Minute durch den Treffer von Dominik Dech.

Zu Beginn der Schlussdrittels waren es zunächst die Rhinos, die das Szepter in die Hand zu nehmen versuchten. Ein für ihn typisches schlitzohriges Tor von Martin Vachal sorgte in der 45. Minute für den Anschluss. Bruder Zufall begünstigte drei Minuten später in entscheidendem Maße den Ausgleich durch Austin Cihak. Eine tief gespielte Scheibe prallte dermaßen unglücklich vor dem verdutzten Patrick Golombek ( der im Übrigen eine tadellose Partie lieferte ) von der Bande direkt vors Tor ab, sodass Cihak nur noch einschieben musste. Das Momentum lag nun auf Hügelsheimer Seite, doch die Rebels fighteten zurück. Das an diesem Abend vorzüglich funktionierende Powerplay sollte schliesslich durch Lukas Traub das Spiel wieder in die vom Stuttgarter Anhang gewünschte Richtung lenken (53.). Dieser in der Schlussminute mit feinem Händchen auch für die Entscheidung zu einem letztlich verdienten Sieg in einer engen Partie, die bereits einen Vorgeschmack auf die Playoffs lieferte.

Nur 18 Stunden später sollte es im Bietigheimer Ellental darum gehen, den Baden Rhinos einen möglichst schweren Rucksack für deren Aufgabe, gegen den gleichen  Gegner einen Tag später, mitzugeben.

Dass dies jedoch kein Selbstläufer werden sollte, dafür sorgten allerdings die Steelers Amateure mit einer engagierten Abwehrleistung. Gestützt auf eine vorzüglich haltende Jamie Pasetto, machte es der Tabellenletzte den Rebels schwer zu Torerfolgen zu kommen und ging in der12. Spielminute sogar durch Alexander Lau in Führung. Trotz gefühlter 70 % Scheibenbesitz erlöste erst Jannik Herm den etwa 70- köpfigen Stuttgarter Anhang (24.) mit dem Ausgleich. Bis zum Führungstreffer sollte es jedoch noch ein weiteres halbes Drittel dauern. Martin Herman wahr in der 33. Spielminute erfolgreich. Nun schienen die Kräfte der wackeren Bietigheimer zu erlahmen und Devon Pepin (34.) und Petr Wiencek (35.) sorgten für den Ausbau der Führung. Im letzten Drittel schraubten Patrick Daucik  (42.) und zweimal Jannik Herm (52./58.) für eine Rücksackfüllung  von sechs Toren, welche die Steelers Amateure den Baden Rhinos am Sonntag überreichen sollten.

Weiter geht es bereits am kommenden Wochenende mit dem ersten Playoff-Spiel, erneut gegen die Baden Rhinos. Zu diesem Spiel werden dann hoffentlich auch wieder die angeschlagenen Matthias Vostarek, Jonah Hynes und Christian Bauhof zur Verfügung stehen.

Stuttgart Rebels – Baden Rhinos  6:4  (3:1,1:1,2:2)

0:1   (05:36)   D. Majewski  (Ferreira)
1:1   (10:14)   Herman  (Herm/Traub)  PP2
2:1   (11:52)   Herm  (Wiencek/Herman)
3:1   (19:05)   Herm  (Eisele/Herman)  PP1
4:1   (25:03)   Willer
4:2   (35:53)   Dech  (Nijenhuis/Vachal)  PP2
4:3   (44:29)   Vachal  (Steinke)
4:4   (47:33)   Cihak  (D. Majewski)
5:4   (52:05)   Traub  (Eisele/Herm)  PP1  GWG
6:4   (59:23)   Traub 

Strafen Rebels  : 22 Strafen Rhinos : 26 Zuschauer : 1371

SR  : S. Moosberger/Schmid LR : Zwicker/Krumpholz

SC Bietigheim -Bissingen – Stuttgart Rebels   1:7 (1:0/0:4/0:3)

1:0   (11:18)   Lau  (Köllo)
1:1   (23:34)  Herm  (Herman/Richter)
1:2   (32:57)  Herman  (Eisele/Traub)  GWG
1:3   (33:42)  Pepin  (Riedl/Heintz)
1:4   (34:37)  Wiencek/Eisele/Herm)  PP1
1:5   (41:58)  Daucik  (Traub)
1:6   (51:43)  Herm  (Sanwald/Willer)
1:7   (57:37)  Herm  (Herman/Wiencek)

Strafen Bietigheim : 6 Strafen Stuttgart : 2 Zuschauer : 164

SR : Singaitis LR : Seitz/Heffner

Bericht: Bernd Wegst