Die Stuttgart Rebels gehen mit einem Doppelschlag in Führung. Lindau gleicht mit zwei glücklichen Toren aus und dreht später das Spiel. Petr Wiencek vergibt die tausendprozentige Chance zum Ausgleich. 

Vier Tage hatten die Stuttgart Rebels Zeit, die 9:0-Klatsche von Bad Tölz zu verdauen und speziell an der Defensivschwäche der letzten Woche zu arbeiten. Den letzten Saisonsieg feierten die Rebels seit mittlerweile über einem Monat. Der damalige Gegner am 03. Dezember: die Lindau Islanders. Noch dazu kehrte Jonas Gähr aufgrund der Frankfurter Nachverpflichtung (Július Hudáček) auf der Torhüterposition wieder zurück in den Stuttgarter Kader. Ebenfalls wieder aus Frankfurt mit dabei war Constantin Vogt, der zuletzt am 8. Dezember gegen Heilbronn im Rebels-Dress auflief. Ein gutes Omen?

Rebels-Doppelschlag schockt Lindau

Beide Mannschaften waren zunächst darauf bedacht, gut sortiert und möglichst fehlerfrei in das Spiel zu finden. In der achten Minute leitete Lukas Traub den ersten gefährlichen Angriff ein, den Abschluss nach gelungener Passstafette verpasste Petr Wiencek nur knapp. Beim darauffolgenden Konter der Lindauer, bewies sich Gähr erstmals wieder als starker Rückhalt der Stuttgarter.

Kurz darauf nahm Jannik Herm wegen Beinstellens auf der Strafbank Platz. Aus dem katastrophalen Unterzahlspiel gegen Bad Tölz (drei Unterzahlgegentore in 40 Sekunden) schien Marco Ludwig in der Video-Analyse die richtigen Schlüsse gezogen zu haben, denn seine Mannschaft überstand die zwei Minuten ohne Herm souverän. Auf der anderen Seite machten es die Rebels in Überzahl gleich besser als ihre Konkurrenten. Einen Pass in den Slot von Nolan Redler tippte Herm ganz sanft an, der Puck prallte vom Pfosten an den Unterschenkel von Dieter Geidl und von dort ins Tor (0:1, 14. Spielminute). 

Nur Sekunden später war es Konstantin Bongers, der mit einem Pass hinter die Verteidigungslinie den freistehenden Vogt fand, der den Puck durch Geidls Beine abfälschte (0:2, 14. Spielminute). Lindaus Cheftrainer John Sicinski nahm umgehend die Auszeit, um seine Mannschaft wieder zu sortieren und die schlug vier Minuten später erstmals zurück. Die kurzzeitige Überzahlsituation aufgrund Pistillis gebrochenem Schläger, nutzten die Islanders ideal aus, indem Alexander Dosch Zackary Bross‘ No-Look-Rückhandpass durch den Slot souverän verwertete (1:2, 18. Spielminute). 

Einmal glücklich, einmal hervorragend – Islanders drehen Partie

Den glücklichen Ausgleich bejubelte das Heimpublikum dann in der 24. Spielminute. Adriano Carciola spielte den Puck in den Lauf von Marcus Gretz, dessen Abnahme klärte Gähr noch gekonnt mit dem Schläger. Bei der Parade rutschte der Goalie aber aus dem Tor, der Puck hingegen perfekt auf den Schläger von Vincenz Mayer, der das Spielgerät locker in die Maschen chippte (2:2). 

In der zweiten Powerplay-Gelegenheit entwickeln die Rebels nicht ganz so viel Gefahr wie zuvor im ersten Drittel. Trotzdem brachte Vogt mit Ablauf der Strafzeit einen äußerst gefährlichen Direktschuss auf den Lindauer Kasten, den Abpraller verpasste Loris Walter im Slot jedoch. 

Die Rebels blieben aber dran. So eroberte Redler den Puck an der gegnerischen blauen Linie und fand Pistilli im Slot, doch Geidl war mit dem Schoner zur Stelle. In einer weiteren Überzahlsituation leistete sich Pistilli im eigenen Drittel dann aber einen grottigen Aufbaupass, den Nicolas Strodel abfing. Die tausendprozentige Chance ließ der 25-jährige aber aufgrund einer sensationellen Reaktion von der Stuttgarter Nummer eins liegen. In Folge eines weiteren Konters landete der Puck im Stuttgarter Tor, doch die Rebels hatten Glück. Die Schiedsrichter entschieden auf „Kein Tor“, das Puck war nur vom verschobenen Torpfosten in jenes geprallt.

Einer weiteren tollen Parade von Gähr zum Trotz gingen die Lindauer anschließend erstmals in Führung. Walker Sommer war auf der halblinken Seite völlig frei und haute die Hartgummischeibe mit einem satten Schuss in den Winkel (3:2, 38. Spielminute). Statt dem Winkel traf David Kirchhoff eine Minute später nur den Querbalken und so blieb es vorerst bei der Lindauer Führung.

Gähr hält Stuttgart im Spiel, Wiencek verschenkt den Ausgleich

Die Islanders verließen die Kabine nach der zweiten Drittelpause deutlich bissiger. Einmal war es eine Parade in freundlicher Zusammenarbeit mit dem roten Gestänge, die das 4:2 verhinderte, ein anderes Mal Gährs Antizipation beim versuchten Wrap-Around von Carciola. 

Dann bekamen die Rebels plötzlich die perfekte Kontergelegenheit. Traub rannte mit der Scheibe und Wiencek neben sich allein auf das Lindauer Tor zu, doch der Tscheche vergab Traubs Querpass in fahrlässigster Manier. 

Somit verrannen die Sekunden, was Gähr aber nicht davon abhielt einmal mehr an diesem Abend zu glänzen. Corvin Wucher kam im Stuttgarter Slot auf einmal völlig frei zum Abschluss, doch der 20-jährige Förderlizenz-Spieler aus Frankfurt fing den Schuss mit einer Wahnsinns-Reaktion. Nichts zu machen war hingegen bei der Vorentscheidung, als Zachary Kaisers Sonntagsschuss von der Bande im Winkel einflog (4:2, 59. Spielminute).