An ein ausgeglichenes erstes Drittel können die Stuttgart Rebels nicht anknüpfen und kommen anschließend in Passau unter die Räder. Marco Ludwig bedient.

Bislang waren die Passau Blackhawks so etwas wie die Lieblingsgegner der Stuttgart Rebels gewesen. Ein Heimsieg nach Penaltyschießen und ein Auswärtssieg nach 60 Minuten feierten die Rebels gegen die Gastgeber aus der Drei-Flüsse-Stadt. Diese Ausgangslage dürfte aber auch mittlerweile spielerisch verstärkte Passauer zusätzlich motiviert haben, zumal sich die Black Hawks mit einem Dreier die ohnehin minimalen Chancen auf die Pre-Playoffs weiter offenhalten konnten.

37 Sekunden – Passau gelingt Blitzstart

Liam Blackburn unterstrich die Passauer Ambitionen frühestmöglich. Gerade einmal 37 Sekunden waren vergangen als der zweitbeste Scorer der Black Hawks den Schuss von Michael Reich vor dem Kasten der Rebels entscheidend abfälschte (1:0, 1. Spielminute). Geschockt wirkten die Stuttgarter trotz der kalten Dusche nicht. Die Mannschaft reagierte angestachelt, angriffslustig und kamen zwei Minuten später zur ersten richtig guten Torchance. Nach einer Puckeroberung von Matthew Pistilli konnte Jannik Herm frei vor dem Tor abschließen, blieb aber wieder mal erfolglos.

Passaus nächste richtig gute Chance war ein schneller 2-auf-1-Konter in der 13. Minute, die Jonas Gähr zu entschärfen wusste. Eine Minute später zahlte sich das leidenschaftliche Erarbeiten von Torchancen für die Rebels endlich aus. Lukas Traub sah den aus dem Rückraum einlaufen Petr Wiencek, der sein Glück versuchte und es im Tornetz hinter Jakub Urbisch fand (1:1, 14. Spielminute). Anschließend wurde das Spiel zerfahrener, es hagelte vier Strafen in vier Minuten. Auf der Anzeigetafel änderten die Überzahlgelegenheiten auf beiden Seiten aber nichts mehr.

Dominante Passauer ziehen mit Doppelschlag davon

Im zweiten Drittel waren die Passauer dann die deutlich aggressivere und druckvollere Mannschaft. War das Schussverhältnis im Startdrittel mit 15:14 noch ausgewogen, dominierten die Black Hawks das zweite Drittel mit 29:6. Die schnelle erneute Führung verhinderte Gähr mit einer Riesenparade gegen Arturs Sevcenko, nachdem Bernhard Ettwein die Scheibe vor dem eigenen Tor versprang. 

Gegen Samuel Mantschs verdeckten Schuss von der blauen Linie hatte Gähr dann allerdings nichts mehr auszusetzen und so durften die 804 Zuschauer zum zweiten Mal an diesem kalten Sonntagabend jubeln (2:1, 28. Spielminute). Nur 30 Sekunden später agierten die Rebels viel zu passiv, Nicolas Sauer rannte hinter das Tor, zirkelte anschließend unbedrängt durch den von Marco Ludwig in der Pressekonferenz bezeichneten „Spalier“ in den Slot und ließ Gähr abermals keine Chance (3:1, 29. Spielminute). 

Wirkungsloses Rebels-Powerplay, Passau macht Sack früh zu

Wer auf einen Turnaround im Schlussabschnitt hoffte, tat das im dritten Drittel nicht allzu lange. Auf komplett frischem Eis bekamen die Rebels zwei Minuten in Überzahl zugesprochen, bis einen gefährlichen Tip von Wiencek generierten die Gäste keine zwingenden Chancen. Stattdessen spielte sich Mark Zajic 14 Sekunden nach Ablauf der Strafzeit durch die Verteidigung und legte den Puck dann quer auf Sauer, der seinerseits nur noch die Kelle hinhalten musste (4:1, 43. Spielminute).

Vier Minuten später setzte sich Maximilian Otte auf der linken Seite durch, um das Spielgerät anschließend unhaltbar in den Winkel zu hauen (5:1, 47. Spielminute). Das Spiel war entschieden, die Passauer ließen es sich aber nicht nehmen, das Endergebnis noch einmal hochzuschrauben. Nach dem sechsten ungenutzten Überzahlspiel verwandelte Zajic den von Goalie Urbasch eingeleiteten Konter zum 6:1 (50. Spielminute). Damit werden die Rebels bis zum nächsten Spiel am Freitag gegen Höchstadt über 50 Tage ohne Sieg bleiben. Zu allem Überfluss verletzt sich kurz vor Ende des ersten Drittels auch noch Michael Fink, der nicht mehr ins Spiel zurückkehrte.