Der EC Peiting schlägt aus einer doppelten Überzahlgelegenheit maximales Kapital und gewinnt schlussendlich mit 6:1. Matthew Pistilli erzielt 300. Profi-Tor.

Nur zwei Tage nach der Klatsche gegen den SC Riessersee galt es für die Stuttgart Rebels, die deutliche Niederlage abgehakt zu haben. Frischen Wind sollte dabei auch die erste Nachverpflichtung der Rebels in die Kabine bringen. Mit Nolan Redler stoß vor dem Spiel gegen den EC Peiting ein Oberliga-erfahrener Allrounder zur Rebels-Mannschaft hinzu, der allerdings noch keine Trainingseinheit mit seinen neuen Teamkameraden absolvieren konnte. 

Leeres Tor – Ouderkirk verschenkt Führung

Wie zu erwarten war, verstand es Peiting, die ersten Minuten der Partie zu bestimmen. Dabei sprangen auch die ersten beiden gefährlicheren Situationen heraus. Wenig später fanden sich die Gastgeber in Unterzahl wieder, verteidigten diese aber weitestgehend mühelos und hatten kurz vor Ende der Zwei-Minuten-Strafe die beste Torchance des ersten Drittels. Jonas Gähr sprintete aus dem Tor, um den hereinrutschenden Puck zu kläre. Dabei verschätzte sich der Nachwuchs-Goalie, doch Brett Ouderkirk traf mit seinem Schuss nur den Außenpfosten des leeren Tors. 

In der 14. Minute versuchte Jannik Herm ein Zeichen von der blauen Linie zu setzen, im Gegenzug flog ein Peitinger Schuss knapp über den Stuttgarter Querbalken. Die beste Chance für die Stuttgarter ergab sich nach einem gewonnenen Bully, als Herm den sofortigen Abschluss suchte und Konrad Fiedler herausforderte. Insgesamt bereiteten die Rebels den Peitingern in der neutralen Zone große Probleme ihr Spiel aufzubauen und hielten die Hausherren damit weit vom eigenen Tor fern.

Doppelte Unterzahl ruiniert gutes erstes Drittel

Eine halbe Minute nach Wiederanpfiff durfte Herm das Eis wegen eines Hakens schon wieder für zwei Minuten verlassen. Eine Minute später ging auch Lukas Willer ungeschickt in einen Zweikampf und durfte neben dem Assistenzkapitän Platz nehmen. Geduldige Peitinger fanden in doppelter Überzahl irgendwann Ouderkirk am zweiten Pfosten, der aus kürzester Distanz leichtes Spiel hatte (1:0, 22. Spielminute). 

Nur wenige Momente später war Stuttgarts Nummer eins ebenso chancenlos. Nach wie vor in Überzahl tippte Marco Habermann im Slot einen Schuss von Andreas Feuerecker und erneut jubelten die 487 Zuschauer (2:0, 23. Spielminute).

Die gnadenlose Effizienz nahm dem Stuttgarter Spiel erst einmal den Wind aus den Segeln, die Jungs von der Waldau wirkten geschockt und verunsichert. Und spielten dann eher kompliziert statt simpel. Während eines Powerplays in der 31. Minute spielten die Rebels Herm ideal frei, doch statt aus der aussichtsreichen Position auf das halbe leere Tor abzuschließen, entschied sich der Deutsch-Tscheche für einen Pass in den blockenden Gegenspieler. 

Peiting überlegen, Pistilli erzielt Ehrentreffer

Eine frühe Unterzahlsituation überstanden die Rebels auch dank einer Strafe gegen den EC Peiting. Wie vor zwei Tagen, war das Powerplay der Stuttgarter eher zahnlos. Zu allem Überfluss ließen die Gäste einen klasse Pass von Sean Morgan auf Felix Brassard zu, den der Kanadier im 1-gegen-1 gegen Gähr in den dritten Treffer des Abends verwandelte (3:0, 43. Spielminute).

Die Rebels gaben sich nicht auf, hatten Wut im Bauch. Alex Samusev setzte sich im Kampf um einen Abpraller gegen Alexander Biberger durch, ließ Konrad Fiedler eigentlich austeigen, doch der Peitinger Torhüter hechtete zum Safe des Abends und lenkte die schwarze Hartgummischeibe irgendwie noch ans Lattenkreuz.

Kurz darauf verlor Herm vor dem eigenen Slot den Puck, das nutzten die Peitinger in Form von Ouderkirk eiskalt aus (4:0, 43. Spielminute). Das Spiel war entschieden und die Peitinger spielten weiter entschieden offensiv. So erzielte der am kurzen Pfosten freistehende Dennis Krutsch nach einem Backdoor-Pass das 5:0 (47. Spielminute).

Genug hatten die Peitinger auch kurz vor Schluss nicht. Einen Distanzschuss konnte Gähr nur prallen lassen, weshalb auch Habermann 70 Sekunden vor Spielende zu seinem Doppelpack kam (6:0, 59. Spielminute). Als alles nach der ersten Zu-Null-Niederlage für die Rebels, konnte Matthew Pistilli doch noch den Ehrentreffer und damit sein 300. Profi-Tor erzielen. Ein kleiner Trost für einen misslungenen Abend.