Die Stuttgart Rebels legen beim Comeback von Jannik Herm einen katastrophalen Auftritt hin. Eine zweistellige Niederlage in Bad Tölz wenden die Rebels gerade so ab.

Nach der Beinahe-Sensation zuhause gegen Memmingen lagen die Hoffnungen auf dem Keller-Duell in Bad Tölz, endlich mal wieder einen Sieg einzufahren. Erstmals seit dem Derby gegen Heilbronn konnte Marco Ludwig auch wieder auf den bis dato gesperrten Jannik Herm setzen. Jonas Gähr hingegen ist weiterhin als Back-Up-Goalie mit den Löwen Frankfurt unterwegs.

Bad Tölz überwältigt Stuttgart im ersten Drittel

Aber wie so häufig in dieser Saison gerieten die Rebels auch am Maxlweiher aufgrund eines unnötigen Fehlers früh im Spiel in Rückstand. Mathias Vostarek versäumte es, einen Pass in der neutralen Zone abzufangen, sodass Maximilian Spöttel unbedrängt vors Tor zog und den Puck mit der Rückhand im Winkel versenkte (1:0, 5. Spielminute). Nur zwei Minuten später fanden sich die Stuttgarter in Unterzahl wieder. Dort blieb nach wenigen Sekunden ein Klärungsversuch am Oberkörper von Christoph Fischhaber hängen, worauf der Center im hohen Slot Maß nahm und auf 2:0 erhöhte (7. Spielminute).

Nach der kalten Dusche gewannen die Rebels aber mehr Zugriff auf das Spiel und kamen in Form von Jannik Herm, der allein vorm Tor von Enrico Salvarani scheiterte, und Loris Walter, der im Slot eine Hereingabe denkbar knapp verpasste, zu guten Chancen. Das kleine Zwischenhoch wurde anschließend durch zwei durchaus kleinlich gepfiffene Strafen gegen die Gäste beendet. Die beiden Powerplay-Gelegenheiten ließen sich die Tölzer nicht nehmen und Mateu Späth (3:0, 16. Spielminute) sowie Martins Karsums (4:0, 19. Spielminute) erhöhten jeweils noch vor der Drittelpause.

Debakel setzt sich auch im Mitteldrittel fort

Ähnlich bescheiden verlief das Spiel aus Sicht der Rebels auch im zweiten Drittel. Bei einem Konter der Löwen ließ sich Reto Schüpping im Rücken drei Rebels-Spieler fallen und hatte nach dem empfangenen Pass genug Raum und Zeit für den fünften Tölzer Treffer an diesem Abend (5:0, 26. Spielminute). Nach 33 Minuten entschied sich Ludwig den Arbeitstag von Mitja Fiedrich zu beenden. Der 20-jährige griff bei einer Bogenlampe von Florian Krumpe am Puck vorbei (6:0, 34. Spielminute).

Die weiße Weste von Ersatztorwart Wotan Knecht blieb allerdings auch nicht lange weiß. Ein einfacher nicht abgefangener Querpass von Schüpping auf Spöttel reichte aus, um den zwei-auf-eins-Konter in ein Tor umzumünzen (7:0, 38. Spielminute).

„Immerhin“ nicht zweistellig

Obwohl Bad Tölz bereits im zweiten Drittel das Gas stellenweise bereits rausgenommen hatte, blieben sie verzweifelten Stuttgartern auch im letzten Drittel überlegen. Nach einem Distanzschuss in der 52. Spielminute wurde Fischhaber im Slot zwar eklatant bearbeitet, schaffte es aber dennoch, die Hartgummischeibe an Knecht vorbeizuspitzeln (8:0). 

Der Torhunger der Löwen war auch nach dem achten Treffer nicht gestillt und so gelang es auch Topi Piipponen, sich mit einem perfekten One-Timer von der blauen Linie auf dem Scoresheet zu verewigen (9:0, 56. Spielminute). Nachdem die Tölzer im ersten Drittel von 360 Sekunden gerade einmal 40 Sekunden benötigten, um drei Überzahl-Tore zu erzielen, schaffte es die Mannschaft wenigstens, die letzte Unterzahl-Situation schadlos zu überstehen und eine zweistellige Niederlage abzuwenden.