Die Stuttgart Rebels holen in Füssen den zweiten Saisonsieg. Lukas Traub gelingt ein Hattrick, Jannik Herm bringt die Entscheidung in der Verlängerung.

Nach einer starken aber unbelohnten Leistung am vergangenen Freitag gegen den EC Peiting schlugen die Rebels den EV Füssen mit 4:5 nach Verlängerung. Die Stuttgarter waren mit einem dezimierten Kader angereist, doch der in die zweite Angriffsreihe beförderte Lukas Traub blühte so richtig auf. 

Rebels legen Traumstart hin

Bereits in den ersten beiden Spielminuten entwickelten die Stuttgarter gehörigen Druck auf das Tor von Benedikt Hötzinger. In der Folge fiel auch sogleich der Auftakttreffer am Halloween-Abend. Mathias Vostarek setzte sich hinter dem Füssener Tor gegen zwei Gegenspieler durch und bugsierte den Puck irgendwie in den Slot, wo sich der freistehende Traub nicht zwei mal bitten ließ und seine Mannschaft mit 0:1 in Führung brachte (2. Spielminute).

Die bis dato auswärts noch erfolglosen Rebels konnten den Schwung sichtlich mitnehmen, stellten den Füssener Torhüter immer wieder vor Aufgaben. Die Druckphase konnten die Füssener zur Drittelhälfte in Überzahl etwas brechen, das Spiel wurde danach ausgeglichener.  

Die Rebels blieben aber wachsam, wie Michael Fink in der 13. Spielminute bewies. Der gebürtige Stuttgarter fing einen Befreiungsversuch der Füssener auf der blauen Linie mit dem Handschuh ab und legte die Scheibe umgehend in den Lauf von Jannik Herm, der Hötzinger ausguckte und auf Drittelendstand von 0:2 erhöhte. 

Füssen drückt und verkürzt im zweiten Drittel

Auch im zweiten Drittel kamen die Rebels gut an, hatten in Überzahl sogar gute Gelegenheiten auf 0:3 zu erhöhen. Anschließend nahm jedoch der EV Füssen das Zepter in die Hand und versetzten einen starken Jonas Gähr immer wieder in Bedrängnis. Bei einem der wenigen Befreiungsversuche gelang Petr Wiencek die Ablage auf Mick Hochreither der aus gefährlicher Position am Querbalken scheiterte (26. Spielminute). 

Das Spielgeschehen musste in der 34. Spielminute für einige Minuten unterbrochen werden, weil Cedric Riedl sich bei einem unglücklichen Zusammenprall eine Kopfverletzung zuzog. Der 21-Jährige konnte das örtliche Krankenhaus nach einer Nacht verlassen, fällt aber bis auf weiteres aus. 

Die Füssener erwischten den besseren „Restart“, unaufmerksame Rebels ließen Julian Straub im Slot sträflich frei stehen, der die Vorlage von Manuel Malzer in den Anschlusstreffer umsetzte (1:2, 35. Spielminute). 

Erbitterter Schlagabtausch im Schlussdrittel

Im dritten Drittel nahm das Duell dann erst so richtig Fahrt auf. Zuerst war es Traub der den Puck hinter dem eigenen Tor eroberte und das anschließend bis in den hohen Slot des Gegner trug, um von dort den alten Zwei-Tore-Vorsprung wiederherzustellen (1:3, 44. Spielminute). Sieben Minuten später antwortete der Rekordmeister in Form von Maxim Kryvorutskyy mit dem erneuten Anschlusstreffer (2:3, 51. Spielminute).

Kurz darauf mussten die Rebels eine vermeidbare Strafzeit wegen Spielverzögerung hinnehmen. Nur eine Minute später durfte Mathias Vostarek völlig zurecht vorzeitig unter die Dusche, nachdem er Kryvorutskyy in den Rücken checkte, woraufhin der gerade noch gefeierte Torschütze mit dem Kopf voraus in die Bande flog. In doppelter Überzahl nutze Pius Seitz einen Rebound zum zwischenzeitlichen Ausgleich (3:3, 54. Spielminute).

Weitere viereinhalb Minuten in Überzahl hatten die Füssener noch vor sich, Marco Deubler stellte Herm beim ersten Konter nach dem Ausgleich das Bein und musste seinerseits ebenso in die Kühlbox. Kurz darauf eroberte Wiencek an der Mittellinie die Scheibe fand vor dem Tor im eigenen Rücken die Kelle von Lukas Traub, der die Rebels wieder in Führung schoss (3:4, 55. Spielminute). 

Last-Minute-Ausgleich rettet Füssen in die Overtime

Den letzten taktischen Feinschliff, den Juhani Matikainen seiner Mannschaft im Timeout mitgab, setzte Anton Zimmer als erstes um. Seinen Schuss parierte Gähr noch, war beim Nachschuss von Jonas Fischer aber chancenlos (4:4, 58. Spielminute). Nach vier Toren in sieben Minuten ging es verdientermaßen in die Overtime. 

Dort begannen die Rebels in Überzahl, weil Jakob Peukert in der letzten Sekunde ohne Not das Spielgerät im eigenen Drittel über das Plexiglas schoss. Diese Gelegenheit ließen sich die Rebels nicht nehmen. Über Matthew Pistilli und Hochreither gelangte der Puck zu Herm, der diesen aus kurzer Distanz in den kurzen Winkel knallte und seiner Mannschaft den Extrapunkt sicherte.